Was kostet ein Blogger?
Tipps für die Budgetplanung und realistische Honorarwünsche
Mittwoch, 20. Mai 2015 / 58 Kommentare
Über Geld spricht man nicht. Schade eigentlich, denn damit könnten einige Unsicherheiten zwischen Unternehmen und Bloggern ausgeräumt werden. Immer wieder mailen mich Blogger an, die gerade an einem Angebot für Unternehmen sitzen, die mit ihnen kooperieren wollen, und bitten mich um Hinweise zum Aufbau und zu Preisen. Unternehmen fehlt es auch immer noch an Orientierung und so bieten sie zwischen 10 Euro die Stunde, 100 Euro pro Artikel und 1.000 pro Tag so ziemlich alle Varianten an. Leider tendieren die Angebote dabei in den meisten Fällen zum niedrigen Ende. Daher möchte ich an dieser Stelle mal einige Gedanken in den Raum werfen, die sowohl Unternehmen dabei helfen können, ein realistisches Budget einzustellen, als auch Bloggern ein besseres Gefühl dafür vermitteln, was ihre Arbeit wert ist.
Ich betone dabei ausdrücklich, dass letztlich JEDER Dienstleister selbst entscheiden muss, was sein Können, seine Kreativität, seine Beratung und Ähnliches wert ist. Das gilt für Friseure, Handwerker, Künstler, Blogger, Landwirte, Politiker, Coaches und und und. Die folgenden Zeilen sind lediglich als Anregung gedacht.
Den Anstoß zu diesem Artikel gab mir übrigens die Aktion #elbeblogger: In der Ankündigung wurde konkret genannt, welches Honorar der ausgewählte Blogger für zwei Wochen bekommt. 5.000 Euro. Ich fand das erfrischend transparent. Und ausgesprochen fair. Dass mir etwas, was eigentlich selbstverständlich sein sollte, so explizit auffällt, zeigt mir, dass sich in den vergangenen zwei Jahren leider noch immer nicht viel in Sachen “Realistische Bezahlung von Bloggern” getan hat. Viele Blogger verkaufen sich unter Wert, einige übertreiben maßlos. Auf der anderen Seite glauben viele Organisationen, Reichweite gäbe es umsonst oder schaffen es einfach nicht, ihrem Controlling/ ihrer Geschäftsführung zu vermitteln, dass das nicht so ist. Ich schlage mich wie immer auf keine Seite, sondern appelliere wie sooft: Lernt von- und miteinander. Tauscht Euch aus. Dieser Artikel ist mein Beitrag zu diesem gegenseitigen Verständnis. Here we go!
Drei in einem: Corporate Blogger schreibt nicht nur
Wenn eine neue Dienstleistung auf dem Markt ist, dann ist der Blick auf vergleichbare Tätigkeiten hilfreich, um einen Stundensatz oder eine andere Form der Vergütung zu ermitteln. Im Falle eines Bloggers sind Vergleiche mit freien Textern, Fotografen und Beratern meiner Ansicht nach die passenden. Ganz bewusst spreche ich von Textern, nicht von Journalisten. Für mich gibt es nach wie vor deutliche Unterschiede zwischen einem in einer Redaktion arbeitenden, der Neutralität verpflichteten Journalisten und einem für ein Unternehmen strategisch arbeitenden Texter.
Ein Blogger ist häufig nicht nur Texter, sondern auch Fotograf. Im Rahmen einer Kampagne wird er zudem zum kreativen Berater und nutzt oft noch seine eigene private Reichweite für das Thema. Er ist damit ein 2in1 oder 3in1-Dienstleister, was den Wert seiner Arbeit durchaus steigert. Man umgeht die Beauftragung von unterschiedlichen Dienstleistern, was Zeit und Geld spart. Und in einer Arbeitsstunde des Blogger entsteht eben nicht “nur” Text, Idee oder Bild, sondern alles auf einmal. Als Unternehmen sollte man schauen, in welcher Preisklasse man sonst Fotografen und Texter beauftragt, und einen ähnlichen Stunden- oder Tagessatz einplanen. Der darf aufgrund des “eierlegende Wollmilchsau-Charakters” des Bloggers gern etwas nach oben aufgerundet werden.
Pauschal-Angebot versus Abrechnung nach Zeitaufwand
Pauschal abzurechnen hat für Unternehmen zwar den großen Vorteil der Planungssicherheit, aber für den Blogger kann das ganz schön nach hinten losgehen. Daher empfehle ich, nur dann ein pauschales Angebot abzuschließen, wenn es sich um klar umrissene Leistungen handelt, beispielsweise “Konzept für eine Blog-Struktur” oder “ein Artikel mit drei Fotos zum Thema XY”. Sobald das Corporate Blogging mit eigenständigem Projektmanagement, Fahrtwegen und einer konzeptionellen Beratung einhergeht, sind Angebote mit Tagessätzen für beide Seiten fair.
Im Falle des Telekom-Angebotes ist der zwar nicht fulminant hoch (5.000 durch 14 gleich 357,14) allerdings kommt hier die breit angelegte Kommunikation der Telekom dem Blogger und seinem künftigen Wert zugute. Wer sich bei der Telekom bewährt hat, darf bei der nächsten großen Kampagne selbstbewusster mit seinen Honorarwünschen umgehen. Vor dem Hintergrund ist der Preis akzeptabel - allerdings weiß ich nicht genau, wieviel Reichweite der Blogger schon mitbringt.
Reisezeit von Bloggern ist Arbeitszeit
Wer als Blogger zu einer Recherche aufbrechen muss, einen Interviewpartner aufsucht oder ein DIY durchführt, der tut dies anlass- und qualitätsbezogen. Die Qualität eines Blog-Artikels und seine Authentizität hat nämlich auch damit zu tun, ob man Dinge wirklich selbst macht, Interviewpartner tatsächlich persönlich besucht und Fotos vor Ort macht. Ein Artikel, der am Schreibtisch entsteht, ist oft weniger mitreißend als ein Erlebnisbericht mit gutem Bildmaterial. Das heißt: Die Anfahrt oder Vorbereitungszeit gehört auch zum Blogbeitrag! Auch deshalb sind pauschale Angebote à la “vier Blogbeiträge pro Monat für 800 Euro” nicht zu empfehlen.
Wenn ihr beispielsweise einen moderaten Tagessatz von 400 Euro hättet und allein für zwei Artikel pro Monat je den Großteil eines Tages unterwegs verbringt, geht die Rechnung nicht auf. Denn zu diesen zwei Artikeln gehört noch die kreative Idee, das Schreiben, die Bildbearbeitung, eventuell die Multiplikation - zack, sind zwei Tage rum und das Monatsbudget verbraucht. Allerdings fehlen dann immer noch die anderen beiden Beiträge. Daher berücksichtigt, dass Reise-, Recherche- oder Organisationszeit Bestandteil des Angebotes sind.
Exklusive Inhalte versus Zweitverwendung
Die oben zusammengefassten Gedanken betreffen exklusiv produzierten Content. Wenn ein Blogger einen bereits bei sich selbst veröffentlichten Artikel für einen Unternehmensblog weitergibt, dann relativiert sich die Sache etwas. Da es eine Zweitverwendung ist, kann die Arbeit daran nicht in regulärem Maße dem Unternehmen in Rechnung gestellt werden. Oft betrifft das fertige Rezepte oder DIY-Anleitungen. Hier gibt es bestimmt sehr unterschiedliche Meinungen, aber meine persönliche ist, dass es unverhältnismäßig ist, mehr als die Hälfte des Geldes in Rechnung zu stellen, das man für einen exklusiven Content verlangt. Ich sitze durchaus hin und wieder als Beraterin bei Kunden am Tisch und vergleiche mit ihnen Honorarwünsche. Wer zwischen Zweitverwertung und exklusiven Inhalt kaum unterscheidet, hat bei mir keine Chance, berücksichtigt zu werden.
Anzahl von Postings, Tweets & Co.
Wer jedes einzelne Instagram-Bild mit einem Preis beziffert, übrigens auch nichts. Blogbeiträge mit Social Media-Postings zu begleiten ist für mich selbstverständlich. Hier braucht man Angaben, welche Kanäle genutzt werden und mit wie vielen Beiträgen im Rahmen der Zusammenarbeit auf jeden Fall zu rechnen ist. Und dafür kann man dann einen Pauschalbetrag angeben. Online-Kommunikation ist nicht vollständig vorhersehbar und wenn ich mir vorstelle, dass ein Corporate Blogger im Rahmen der Zusammenarbeit ein exzellent passenden Tweet nicht abschickt, eine Situation bei Instagram nicht einfängt oder Ähnliches, weil er exakt schaut, ob er dafür denn auch noch zehn Euro (fiktiver Betrag!) mehr bekommt, der hat meiner Ansicht nach die Dynamik vom Social Web nicht verstanden. In meinen Angeboten als Corporate Bloggerin ist begleitende Berichterstattung allgemein ausgewiesen und ich erlaube mir die Freiheit, selbständig zu entscheiden, wie viele Postings Sinn machen. Wenn mich ein Unternehmen da auf Zahlen festlegen möchte (oder es eben umgekehrt ist, dass ich als Unternehmensvertreter extra noch eine Rechnung für Mehraufwand bei Instagram bekomme) - nee, dann habe ich keine Lust auf eine Zusammenarbeit.
Und was heißt das jetzt in Euro?
Soviel zum groben Aufbau eines Angebotes. Doch mit welchen Honorarwünschen muss ich als Unternehmen nun also rechnen bzw. was darf ich als Blogger verlangen? Auch hier kann ich nur einen groben Maßstab geben. Es wäre vermessen, alle Blogger über einen Kamm zu scheren, den Erfahrung, Reichweite, spezifisches Themengebundenheit, Kreativität und Status als Influencer sind nunmal total verschieden. Ich versuche es aber dennoch - und zwar indem ich eine “Drunter geht gar nicht”-Grenze für Blogger definiere, die keine blutigen Anfänger mehr sind.
Stundensatz: ab 60 Euro
Tagessatz: ab 350 Euro
exklusiv erstellter Artikel: ab 150 Euro
immer zzgl. Reisekosten
Und nun bin ich gespannt, was Ihr dazu meint. Seid Ihr so mutig und werft ebenfalls (eigene) Zahlen in den Raum? Oder habt Ihr noch Hinweise zum Aufbau eines Angebote? Und was ist mit den Unternehmensvertretern unter Euch? Könnt Ihr mal sagen, was Euch akzeptabel erscheint und wo Eure Schmerzgrenze ist?
Freue mich über Feedback!
(Artikelbild: Jonas Ginter)
58 Kommentare
Man sollte halt bei den von dir genannten Zahlen dazu sagen, dass solche Summen eventuell 10 Prozent derer aufrufen können, die sich heutzutage “Blogger” nennen ;)
Hey Sandra, ein schöner Artikel und auch deine Preisvorschläge sind fair. Dazu sollte man aber noch sagen, dass man unbedingt sich zumindest ein Kleingewerbe anmelden und vllt. eine supereinfache Rechnungs-Software (bestenfalls im Browser) nutzen sollte, die auch direkt das Kleingewerbe unterstützt. Beispielsweise fastbill. Da wird man auch nicht arm und alles läuft schön easy.
Deine Preisvorschläge sind natürlich nur der Einstieg. Der “echte Preis” hängt hierbei natürlich klar auch von der Reichweite ab. Es kann auch durchaus sein, dass man einen Artikel für 100 Euro publizieren kann, weil das Thema easy abzubilden ist oder es für einen selbst als angemessen für den zu liefernden Inhalt ist (zB. einfach nur ein Video in einen sowieso erscheinenden Artikel einbinden).
Wichtig ist aber, dass man den Bloggern vermittelt, dass sie aufhören sollen sich ständig unter Wert zu verkaufen, nur weil sich eine Firma quer stellt oder hart darauf pocht nicht mehr geben zu wollen. Man muss auch mal nein sagen können. Wenn man jeden Auftrag annimmt, auch wenn man selbst weiß, dass er für zu gering honoriert wird, ist man einfach eine Content-Hure, die Agenturen klatschen drei mal in die Hände und du verprellst du unter Umständen sogar noch deine Leser, weil di bescheidene Kampagnen wie am Fließband raushaust, anstatt das gleiche Geld mit weniger und dafür viel besser konzipierten Kampagnen zu verdienen.
Just my words.
Liebe Grüße, Andi
Hi Andi,
auf welcher Basis wählst denn dann deine Aufträge aus? Honorar? … Sollte es nicht eher so sein, dass du überlegst, was du schon immer mal machen wolltest und was deine Leser und dich besonders interessieren würde? Und wenn dann ein wirklich gutes Angebot kommt, bist du dann nicht bereit, auch selbst Zusatzkosten auf dich zu nehmen, damit du z.B. mal wohin reisen kannst, wo du schon immer mal hin wolltest?
Als “Content-Hure” – sorry, aber die Formulierung stammt ja von dir – kann man imho jeden bezeichnen, der seinen Blog nur auf Basis des Honorars zur Verfügung stellt, das einem gezahlt wird. Dein Blog ist Deine Plattform und quasi Dein Spiegelbild – da sollten nur Inhalte auftauchen, die Du auch genau so ohne Bezahlung abdrucken würdest. Wenn es dann doch noch etwas Geld dafür gibt, ist das ein nettes Zubrot, aber sollte nicht ausschlaggebend sein, oder?
Nein, es geht ja gerade darum, dass es nicht “nur” um das Geld geht, man aber sich auch nicht verarschen lassen muss. Deswegen sagte ich ja auch, dass man sicher auch mal ein Projekt mitnehmen kann, weil es einem schlichtweg gefällt. Doch guck dir auf der anderen Seite auch mal die vielen Leute an, die sich gar nicht darüber im klaren sind, dass sie, ihre Zeit und ihre Plattform mehr als einen 25 Euro Gutschein irgendeiner Shopping-Plattform wert sind.
Liebe Sandra, ein toller Artikel, den ich sehr gerne gelesen habe! Hilft mir für meine Leistung als Autorin eines Corporate Blog vielleicht am Ende des Jahres noch einmal in eine Nachverhandlung zu gehen… Danke für deine offenen und ehrlichen Worte!
Allerbeste Grüße Jules
Hallo Frank,
da gebe ich Dir recht. Ich habe bei dem, was ich geschrieben habe, Blogger vor Augen, die den “Qualitätscheck” (passend zum Thema, professionelles Miteinander, Zuverlässigkeit, Reichweite u.Ä.) schon bestanden haben.
Hallo Sandra,
finde ich einen super Beitrag!
Damit auch einer mal mit Zahlen daherkommt, will ich mal was über meinen letzten Deal mit einer neuen international ausgerichteten Webseite preisgeben.
Ich habe folgendes geleistet:
1 x Beitrag über die Seite in 2 Sprachen (Deutsch und Englisch & 40.000-60.000 monatliche Leser!) 4 x Facebook Posts (58.000 Fans) ca. 15 x Tweets (16.000 Fans) 3 x wöchentlich auf deren Social Media gepostet!
Für das ganze habe ich 2.367 Euro bekommen!
Zu wenig, zu viel?
Ich freue mich auf die Reaktionen!
Guter Post. Ich finde Deine Preise nicht unrealistisch. 300-500€/Tag Reise machen Sinn, wenn die Reisekosten ansonsten gedeckt sind.
Ansonsten ist für aus meiner Sicht auch ein SocialMediaPosting auch eine Leistung. Schließlich kann der Kunde damit auch Menschen erreichen und das aus einen vertrauenswürdigen Quelle - aus meiner Sicht ist das ganz klar etwas wert.
Ansonsten kann ich zum Thema nur diesen Vortrag von Karsten Lohmeyer empfehlen: https://www.youtube.com/watch?v=8P1BwsEeqxc
Meine liebe Sandra,
das ist wie immer ein guter Artikel und ich finde die Preise sehr, sehr fair.
Ich selbst verdiene mit dem Bloggen kein Geld und weiß gar nicht, ob ich mich das “trauen” würde, weil es ja doch eine Verpflichtung ist. Und vor allem: wie verliere ich dabei meine Glaubwürdigkeit nicht?!
Momentan ist mir das viel zu viel Aufwand, so neben Vollzeitjob. Wenn das aber mal anders sein sollte, würde ich auf deinen Rat zählen und dich als Beraterin beschäftigen! :)
Liebste Grüße von der Nordsee!
Katja
Genial, ich krebse bei 12€/Stunde rum.
Das kannst Du nicht vergleichen, ein Blogger hat ja nicht ununterbrochen diese Angebote. Manche Blogger leben vom Bloggen und machen so ein bis drei Kampagnen pro Monat, wovon sie halt leben müssen. Und nicht immer gibt es x Tausende.
xx
Dein Beitrag ist sehr offen - klasse. Das sind gute Anhaltspunkte. In diesem Bereiche bewege ich mich auch.
Leider gibt es aber viel zu viele Blogger, die für ein Fläschchen Olivenöl oder einen Event quasi “for free” arbeiten. Und ruinieren dann den Wert des Ganzen.
Und bittschön nicht vergessen, liebe BloggerInnen: Immer schön drauf hinweisen, wenn wer bezahlten Content bloggt. Das tät ich als Leserin nämlich gern erkennen können.
Toller Beitrag, vor allem da viiiiiiele Firmen immer noch glauben, sie bekommen bei Bloggern alles umsonst.
Ich nehme für Blogbeiträge aktuell: 250€ (300 Wörter, inkl. Artikelbilder, Facebook-, Twitter- & Pinterestpost) Dazu gehöriger Instagrampost (19K Follower): 170€
Letzten Monat hatte ich 210.000 Seitenaufrufe, falls das als Richtlinie hilft.
Am Anfang habe ich die Artikel auch für 79€ geschrieben aber sobald die Anfragen steigen, ist das ja ein Zeichen dafür, dass man für die Firmen interessant ist und dann sollte man sich nicht unter Preis verkaufen!
@Sebastian Ich finde es super und angemessen :)
:-) Toll, danke für die Preisangaben. Ich bin da noch ziemlich unbedarft und freue mich über jede Info hierzu! Liebe Grüße :-)
Hallo Melanie, in welchem Bereich bloggst du denn?
Hallo Sandra, ein sehr schöner Artikel und auch recht faire Preise. Problematisch sehe ich hierbei ob ein Blogger nur für bezahlte Posts arbeitet oder aber eine eigene Marke aufbauen möchte. Auch der Name des Blogs oder gar der eigene Name zählt zum Aufbau der Reichweite dazu. Ich nehme an vielen Events teil und blogge darüber auch. Zum Teil bezahlt, zum Teil aber auch ohne Bezahlung. Bei mir kommt es immer stark darauf an, ob ich einen Reputationsgewinn (Print-Medien, Radio, Fernsehen) habe und dadurch auch mich besser aufmerksam machen kann. Werde ich für die Events bezahlt, bin ich “Angestellter” und handle nicht mehr in meinem Namen.
Ansonsten gibt es eine ganze Reihe an Freizeitblogger die ähnliche Inhalte zur Verfügung stellen. Warum sollte eine Firma sich also die Arbeit machen und jemanden fürs Bloggen bezahlen, wenn der gleiche Inhalt auch kostenlos für eine Zeitschrift oder eine andere Produkt-Promotion eingestellt wird. Das liegt einfach in der Natur des Systems. Hier zählt zum Schluss nur das + für die Firma.
Ich finde es aber super das Du schreibst, was ein Blogger wirklich tut. Ich werde oft nur für die SM-Pflege beauftragt und der Kunde erhält viele Ideen und Möglichkeiten auf mein Wissen zuzugreifen. So entwickeln wir oft parallel SM-Konzepte, die so ja nie vereinbart waren. Das sehe ich aber als Zusatz-Dienstleistung was mich persönlich wieder von anderen Dienstleistern abhebt. Natürlich immer in den Grenzen die ich mir persönlich stecke.
Bin auf viele weitere Kommentare gespannt. Stefan
Großartiger und sehr offener Artikel. Vielen Dank! Das von Dir angegebene Preissegment ist für einen etablierten Blogger mehr als nur in Ordnung…von daher unterschreibe ich Deinen Blogartikel 1 zu 1!
Toller Artikel! Mein Tagessatz beträgt “nur” 200€. Ich schreibe über Spas. Und das Problem ist, dass die meisten Spas nicht mal bereit sind, diese 200€ zu zahlen. Das wird dann immer so dargestellt, als würde es sich für mich nicht um Arbeit handeln. So nach dem Motto “Die liegt ja eh nur rum und lässt sich einölen.” Schwieriges Thema. Klar könnte ich mehr aufrufen, aber das würde mir aktuell niemand zahlen :/
Danke für diesen Artikel! Ich werd ihn gleich mal auf Facebook teilen! Ich bin zwar kein Megablogger, aber dennoch landen immer wieder Kooperationsanfragen in meinem Postfach. Manche sind so frech, da antworte ich nicht einmal. So wie letzte Woche, da hatte ich das unglaubliche tolle Angebot, mir ein DIY - Set im Wert von 25€! auszusuchen, dieses zu vernähen, eine positive Bewertung abzugeben und darüber zeitnah zu bloggen. Da kann ich nur den Kopf schütteln!
Glg, Daxi
Toll, dass mal jemand Zahlen offen legt! Allerdings muss man auch berücksichtigen, dass es große Unterschiede zwischen Bloggern gibt. Sowohl bei der Qualität der Posts und Bilder und Social Media Postings als auch bei der Reichweite. Erst wenn ein Blogger alles mitbringt, was ein Unternehmen sich vorstellt, finde ich es angemessen, diese Preise zu zahlen. Gleichzeitig finde ich es legitim, wenn Hobbyblogger für eine Gratisveranstaltung oder ein Testprodukt umsonst oder für geringes Honorar schreiben. Das ist schließlich die große Freiheit, die das Bloggen ausmacht.
Viele Grüße, Marlene
Differenzierte, praxisorientierte Hilfe. Der Gegensatz von Journalisten und Bloggern ist konstruiert. Wer gut ist, setzt sich durch und kann im Markt akzeptable Honorare erreichen. Danke für den inspirierenden Text.
Ich verfasse für ein junges Startup etwa 5 Artikel pro Woche und übernehme auch das Management der sozialen Kanäle. Bin mir nie sicher ob 200 Euro zu wenig oder zu viel sind. Leben kann ich davon natürlich nicht.
Natürlich nicht, was erwarten Sie bei 5 Artikel pro Woche?
Soll das jetzt heißen, ich kriege zu viel? (Also 10 Euro am Tag für bis zu 4 Stunden schreiben und Zusatztätigkeiten ?) Oder ein Hinweis darauf, dass ich zu wenig tue? - Die Antwort hat mich irgendwie verwirrt.
@Mae: Rechnen wir doch mal: /Zitat Soll das jetzt heißen, ich kriege zu viel? (Also 10 Euro am Tag für bis zu 4 Stunden schreiben und Zusatztätigkeiten ?) Oder ein Hinweis darauf, dass ich zu wenig tue? - Die Antwort hat mich irgendwie verwirrt. /Zitat 2,50 die Stunde? Was zahlen die Leute ihrer Putzfrau? Das kann man mal aus Freundschaft machen . Aber nicht dauerhaft. Erfasse mal deine Stunden. Guck wie lange andere Leute brauchen um einen Artikel zu bloggen. Mach dir ein Konzept und verhandle über eine vernünftigen Preis.
Hallo Sandra, ich reihe mich hier gerne ein bei den Danke-Sagern: Danke für Dein klares Statement und die konkreten Zahlen.
Die Preise entsprechen den Durchschnitts-Sätzen von freien Textern oder Consultants, deswegen sollten Agenturen da keine Schnapp-Atmung bekommen - zumal sie sicher sehr genau wissen, wie relevant der Blog ist, mit dem sie eine Zusammenarbeit wünschen. Ich bin mit meinem Blog Shoppingdiaries.de leider noch nicht so weit, mich eventuell über oder unter Wert zu verkaufen. Falls es einmal so weit ist, dann behalte ich im Hinterkopf, dass ein Tagessatz ein Tagessatz ist - egal ob für Blog oder sonstigen Auftrag. Liebe Grüße Susanne Feiler
Ich denke (ähnlich wie Frank Feil), dass es zumindest bei freien Textern davon abhängt, wie etabliert sie sind. Eine Freien-Umfrage des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) ergab, dass Freie in Deutschland durchschnittlich 2.180 Euro Bruttoeinkommen im Monat verdienen: http://www.djv.de/startseite/profil/der-djv/pressebereich-download/pressemitteilungen/detail/article/magere-einkommensbilanz.html.
Also bei uns “www.mobilenote.de” sind Mediadaten und Werbepreise für jedem transparent einsehbar.
Dennoch gibts Anfragen, bei denen man sofort sieht, dass die nicht mal einen Blick auf die Seite geworfen haben.
Dann gibts noch die Anfragen die keinen Euro zahlen wollen, stattdessen gibts Produkte. Für Anfänger noch okay aber für einen gestandenen Blogger unbrauchbar.
Wer einen gut gängigen Blog hat, solle sich zum Kredo machen, frech siegt. Einfach mal einen unverschämt hohen Preis verlangen.
:-) Stimmt! Mir sind mal US$80 für einen sponsored post angeboten worden und ich sollte erst zustimmen, ohne zu wissen, worüber ich schreiben sollte! Die Firmen ticken teilweise nicht ganz richtig.
Bei einem anderen sponsored Blogpost hat man mir einen Gutschein angeboten. Hab EUR 100 dafür gefordert, Rechnung geschrieben und auch bekommen. Mir wurde dann von anderer Seite gesagt ich hätte mindestens EUR 200 fordern können, aber ich war schon stolz Euronen statt Gutschein bekommen zu haben. Und das Finanzamt hat sich auch gefreut! ;-)
WOW! So einen Artikel hätte ich früher lesen sollen. Nein, früher hätte ich mich nicht getraut eine hohe Rechnung mit Angebot zu stellen.
Nachdem ich gutes Feedback bekomme und die Firmen sich auf meinen Schreibstil bei einer Anfrage beziehen, bin ich mutiger. Allerdings fehlt mir noch zu diesen Zahlen die Reichweite!
Klasse Artikel!
Viele Grüße, Alex.
Hallo Allerseits,
die Zahlen sehen ganz gut aus. Ich bin sehr dagegen, dass man sich unter Wert verkauft! Was ich als Blogosphärenfremder aber Branchenmensch noch mit auf dem Weg geben muss ist, dass Ihr unbedingt zur Arbeitsleistung auch Eure Reichweite, also die Menge an Menschen, die Ihr erreicht, mit berechnen müsst. Der TV Spot kostet Geld in der Produktion. Das ist das, was hier im Artikel als Kosten beschrieben wird. Die Ausstrahlung kostet aber auch Geld und errechnet sich nach dem TKP. Also Preis, pro tausend erreichte Menschen. Der fehlt hier noch und muss mit 5 - 15 Euro (je nach Qualität eines Blogs) mit rein. Beispiel: 2 Stunden Artikel schreiben = 120 Euro plus 10.000 Leser x 5 Euro/1000 = 50 Euro Summe 170 Euro
Mal eine ganz offene Frage in die Runde: Welche Definition legt ihr dem Begriff “Blogger” zugrunde???
Ich bin nun mittlerweile auch mehr als 12 Jahre im Onlinegeschäft und als ich angefangen habe, war Bloggen noch ein Nischenhobby und Blogger haben sich selbst als die besseren Journalisten verstanden, weil sie ethischer und ehrlicher berichten wollten. Davon, dass sie für ihre Meinungsäußerungen Geld bekommen, war damals nicht die Rede. Wenn wir jetzt von “Bloggen” als Freelancer-Tätigkeit sprechen, dann finde ich eine Bezahlung dafür sicherlich gerechtfertigt. Aber dann hat das nicht mehr viel mit dem zu tun, was das Bloggen eigentlich mal sein wollte. Bloggt ihr um Geld zu verdienen und davon zu leben, oder weil ihr eine Meinung und ein Hobby habt und die Welt daran teilhaben lassen wollt?
Mein Blog ist für mich reines Hobby. Da ich auf die Einkünfte dankenswerterweise nicht angewiesen bin, habe ich eher die Freiheit, zu entscheiden, ob mich ein Thema interessiert. Kürzlich erst geschehen, als mir einer sportmedizinische Klinik eine Anfrage schickte, und ich eigentlich schon lange selbst was zu dem Thema schreiben wollte. Da war dann das etwas schmale Honorar von 80€ ein nettes Taschengeld für einen Artikel, den ich auch so geschrieben hätte. Ab einem gewissen Aufwand würde ich jedoch durchaus über einen Stundensatz (ab 50€/Stunde) verhandeln. Sehr gerne lasse ich als Laufblogger mich in Naturalien, d.h. Sportausrüstung entlohnen. Da haben beide Seiten was davon. Wichtig ist mir aber ein ausgewogenes Verhältnis von eigenem und sponsored content. Schließlich habe ich meine Stammleserschaft nicht wegen der Werbung. Daher verzichte ich auch auf Links zu Shops u.ä. Bezahlte Beiträge mache ich immer kenntlich, und lehne Anfragen ab, die die Kennzeichnung ausschließen. Vielen Dank für diesen sehr informativen Beitrag!
Das sind gute Hinweise.
Ich empfehle, sein Honorar (erstmal für sich intern) mit der Vorgabe zu ermitteln, dass man mehr oder weniger gut davon leben können muss, wenn man das an 5 Tagen die Woche 8 Stunden pro Tag machen würde. Das sollte schon die Grundlage sein, weil man es sonst gleich verschenken kann (zum Leben zuwenig, zum Sterben zuviel).
Und da kommt brutto (es gibt ja dann Steuern und einen Satz Versicherungen) das mit den ab (!) 350 Euro pro Tag schon hin.
Ebenso sollte man überlegen, ob man bei einem Auftrag nur einmalig “Feuerwehr” spielen soll (von den drei Eigenschaften “schnell”, “gut” und “günstig” gibt es immer nur zwei auf einmal) oder ob man “Mengenrabatt” geben kann/mag/sollte, weil es für einen langen Zeitraum sichere Aufträge gibt.
Interessanter Beitrag, danke dafür! Ich kenne beide Seiten – bin Berater in einer Kommunikationsagentur und betreibe als Hobby mit meiner Frau einen kleinen Blog. Grundsätzlich vertrete ich als Agenturmensch gegenüber meinen Kunden immer die Position, dass es Artikel in Blogs nicht gratis oder für eine Produktprobe gibt.
Dennoch ist es natürlich unwirtschaftlich, einem kleinen Blog eine “ordentliche” Vergütung zu bezahlen, wenn er sich im Aufbau befindet und einen Teil der Gegenleistung (Reichweite) noch nicht in dem Maße liefern kann. Man bekommt ja einigermaßen schnell die ersten Anfragen, und Blogger-Newbies sind ja zu Beginn auch froh über die ersten Kooperationen. Und viele Testblogger (ich nenne sie auch gerne “I want free stuff”-Blogger) zielen ja genau darauf ab.
Daher muss die Empfehlung eigentlich lauten: Es kommt darauf an! ;-) Und zwar von beiden Seiten. Die Bildzeitung ist ja schließlich auch teurer als das Hintertupfinger Tagblatt.
Ich schreibe in der Nische “Familie” und da ist es oft so, dass gegen Produkte geschrieben wird, besonders für Verlosung um die Leser zu halten / locken. Ob das dann so vorteilhaft ist sei mal dahingestellt… Ich nehme jedenfalls zwischen 70 und 150€ je nach Aufwand oder Kunde - auch nur gekennzeichnet und no follow. Viele Kooperationsanfragen wollen allerdings Linktausch oder ungekennzeichnete Werbung… wenn man den Stil kennt sieht man das auch oft in Blogs…
Beste Grüße, Frida
Ich glaube, dass solch ein Artikel leider für mehr Verwirrung sorgt, als aufklärt.
Denn wie Frank im obersten Kommentar geschrieben hat, gibt es nur ein Bruchteil an Blogs, die durch Reichweite, Social-Media-Reichweite, Qualität und Kreativität einen solchen Preis auftischen können.
Zudem ist das Honorar meiner Meinung nach auch abhängig vom Blog-Thema (Nischen-Blog vs. bspw. Lifestyle-Blog oder Fashion vs. Foodblog) Was 100.000 Besucher bei einem Lifestyle-Blog sind, sind vielleicht 20.000 bei einem Foodblog.
Ich finde man kann hier nicht pauschalisieren, denn sonst werden plötzlich Birnen mit Äpfel verglichen.
Das wäre wie, wenn Christiano Ronaldo sein Gehalt preisgibt und plötzlich alle (Amateur-)Fußballer dasselbe Gehalt haben wollen.
Tobi, ich weiß was Du meinst - man kann nicht von “den Bloggern ” sprechen. Das tue ich auch nie, ganz im Gegenteil. Und genau deshalb spreche ich ja von einer “darunter geht nichts”-Grenze, nicht von einem fixen Betrag, der für alle gilt.
Dass diese Grenzen schon in der Ronaldo-Kategorie liegen, finde ich nicht. Solide Blogger, die nicht zu den Top-Bloggern gehören, aber durchaus professionell agieren, eine gute Reichweite (gut heißt nicht nur zahlenmäßig gut) mitbringen und die genannten Leistung (Foto, Text, Kreativleistung) umsetzen, haben das auf jeden Fall verdient! Oft mehr.
An sich ein spannendes Thema, jedoch verstehe ich die Diskussion so gar nicht. In der gewerblichen Bloggerei gibt es konkrete Preismodelle und es ist schlichtweg falsch, einen Blogger mit einem Journalisten oder Fotografen zu vergleichen. Heuert ein Unternehmen einen Fotografen an, gehört dem Unternehmen die Bildstrecke und kann diese wie vereinbart - meist komplett frei - nutzen. Dies ist bei der Zusammenarbeit mit einem Blogger in der Regel nicht der Fall, daher haben Bloggerfotos einen anderen Wert, als jene von beauftragten Fotografen.
Per se zu sagen “ab 150 Euro” ist nicht richtig und nicht sinnvoll. Denn Profis bemessen nach weitaus anderen Werten und zahlen ohnehin angemessen. Da kann ein Posting auch schon mal Tausende von Euro bringen. Diesen Preis trauen sich oft beste Blogger nicht zu benennen, weil sie unter anderem einen Artikel wie deinen lesen, der durch Angaben wie “ab 150 Euro” einfach EINE Messlatte setzt - die aber gar nicht gesetzt werden kann. Zumindest nicht mit dieser Art Kalkulation.
Man kann zwar den Wert der eigenen Arbeit in einen gewissen finanziellen Bereich kalkulieren, nicht aber den Wert eines Artikels auf einem Blog. Das sind zweierlei Dinge.
Bei mir gibt es einen Wert meiner Arbeit, der zusammen mit dem Wert meines Projektes einen Gesamtpreis bildet.
Da ich viele Projekte unterschiedlicher Stärke habe, habe ich auch unterschiedliche Preise.
Ein Einwurf noch: Selbst wenn der Aufwand 150 Euro wert sein mag, richtet sich letztlich der Zuschlag immer nach den Werten, die ein Blog zu bieten hat. In letzter Konsequenz wird sich immer jemand finden lassen, der a) einen besseren Blog hat oder b) einen niedrigeren Gesamtpreis veranschlagt.
Es ergibt sich jedoch auch die Logik: Wer den besten Blog hat, dem laufen Firmen mit offenem Budget hinterher und der Preis spielt kaum noch eine Rolle.
Beste Grüße, Steffi
Toller Artikel! Allerdings muss ich sagen das ich für ein sinnvolles Produkt oder eine “geile Tour” die mir die Möglichkeit gibt etwas zu tun was ich mag aber selber nie die richtigen Kontakte hatte um die Tour zu ermöglichen das ganze auch nur für +/- 0€ mache…
In soweit ist das okay. Allerdings fehlt eine entscheidende Größe: Zeichen-/Wortanzahl
Hey, ich finde deinen Post mega interessant! Allerdings kann ich nichts dazu beitragen da ich selber keine Posts für andere bisher geschrieben habe also auch keine Preise habe
xoxo
Hallo liebe Frau Lachmann,
Sie haben absolut recht. Hoffentlich wird das immer mehr auf Unternehmensseite verstanden.
Ich für meinen Teil mache das fast genau so, wie Sie schreiben.
Dafür gibt es schließlich ein Media Kit.
Herzliche Grüße,
Michael André Ankermüller
Vielen Dank für die Anregungen. Ich lasse meine Beiträge Korrekturlesen und zahle dafür zwischen Euro 80 bis 120. Das finde ich ok und ich weiß um die Bedeutung dieser Arbeit für den Erfog. Ich denke, Honorare sollten sich an der Firmengrösse orientieren. So wie Zeitungsartikel an der Auflage. Die hier genannten Summen sind als Mindestsatz doch realistisch.
Also ich finde es toll, dass du das machst und werde diesen Artikel ein bisschen als Richtlinie behalten, denn ich selber hatte noch nie die Möglichkeiten auf bezahlte Bloggerjobs!
vielen Dank für den aufschlussreichen Artikel! Dem kann ich nur zu 100 Prozent zustimmen! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es gut ist, sein Honorar etwas weiter oben (10 bis 20 Prozent) anzusetzen, weil die meisten Unternehmen versuchen, den Preis herunter zu handeln. Bei mir ist bspw. die unterste Preisgrenze 150 Euro pro Artikel ohne Reisekosten und natürlich mit den Social Media Postibgs, die ich dafür als sinnvoll erachte! Vielen Dank und herzliche Grüße, Eva Luna
Hallo Sandra, deinen Artikel finde ich klasse. Du sprichst mir aus der Seele. Wenn man mit seinem Blog von Hobby auf professionell umsatteln möchte und schon einige Aufträge hatt, ist man zu Beginn wirklich oft unsicher. Oftmals denkt man der Auftraggeber, die PR Agentur wird dem Blogger schon einen fairen Preis machen, aber dem ist leider nicht so. Wie oft erlebe ich, dass Firmen schreiben, “schreiben Sie für uns Gastartikel gern mit Fotos” Später wollen die sogar Videos! Das man das alles nicht mal so eben aus dem Ärmel schüttelt ist klar. Ich finde es sehr schade, dass viele Blogger sich bedeckt halten mit ihren Einnahmen. Ich habe wie du ebenfalls einen Artikel zu dem Thema Media Kit inkl Bezahlung von Modeblogs geschrieben. Styleranking hatte hierzu statische Zahlen erwähnt an die man sich anlehnen kann. Immerhin schon etwas :) Ich bin derweil ebenfalls dabei eine genaue Auflistung zu erstellen bezüglich der Abrechnungskosten inkl. Zeitaufwand. Könnte hilfreich für viele Blogger sein. Vielleicht sollten Blogger auf ihrer Seite direkt eine extra Seite erstellen mit ihrem Media Kit und ihren Preisen…aber fraglich ist, ob so etwas abschreckt oder nicht…ich persönlich würde so etwas sehr gut finden. Interessierte Auftraggeber können dann immernoch ein individuelles Angebot vorschlagen… Viele Grüsse, Svenja
Liebe Sandra, vielen Dank für diesen sehr guten Artikel. Ich stimme Dir zu, dass die Schmerzgrenze für einen exlusiv erstellten Artikel bei 150 Euro liegen sollte. Allerdings für jene Blogger, die erfahren sind und eine gute Reichweite bieten. Das betrifft auch den Stundensatz. Wer vom Bloggen lebt, der kann rein rechnerisch gar nicht darunter liegen, das wäre die pure Selbstausbeutung. Andererseits gibt es natürlich auch immer wieder mal ein Projekt, dass einen selbst so anlacht und so viel Freude bringt, dass man dann vielleicht auch Abstriche macht und den Mehrwert im Fun findet. Das sollte sich halt mit gut bezahlten Inhalten die Waage halten. Viele Grüße, Jeannette
So wie sich bei Printmedien die Anzeigenpreise nach Auflagen richten, sind auch bei Blogs die Mediadaten bzw. Reichweiten/Zugriffszahlen in Verbindung mit der Zielgruppe entscheidend. Der Stundenaufwand ist völlig irrelevant, wenn der Blog nur wenige Leute erreicht. Ein Blog kann großartig gemacht sein, aber ohne Reichweite bleibt er Hobby, für das man die Stundensatzberechnung wohl kaum anwenden kann. Ich denke, auf jeden professionellen Blog, der auf Werbebeiträge und Honorare abzielt, gehört ein Mediakit plus die offiziellen Zugriffszahlen: letztere aber nicht selbst hingeschrieben, sondern als offizielles pdf von Google Analytics oder ähnlichem und monatlich ergänzt.
Sehr spannend - auch ich liste meine Blogeinnahmen transparent monatlich auf (http://www.amberlight-label.blogspot.de/p/blogeinnahmen.html) habe aber das Interview, dass es für Blogsponsoren bei mir gibt, deutlich niedriger angesetzt. Der Blog ist nicht mehr ganz klein, aber weit entfernt davon, groß zu sein - eine Anlehnung an TKP-Preise finde ich da gerechtfertigt ….
:-) Hallo Sandra!
Danke - mit diesem Artikel hilfst Du mir sehr. Geld ist ein leidiges Thema, weil viele Firmen meinen Blogger mit “Geschenken” und mit “wenn Du nicht kreativ bloggst, dann laden wir Dich nicht mehr ein” abspeisen zu können und nicht bereit sind eine Summe X zu bezahlen.
Ich blogge (englisch/deutsch), weil ich Spaß daran habe. Wenn ich eine meiner Leidenschaften mit einem sponsored Blogpost/PR Artikeln verbinden kann, dann umso besser. Am Ende schreibe ich ja MEINE Sicht der Dinge und sage, ob mir ein Artikel gefällt oder nicht.
Liebe Grüße aus der Ferne :-)
Liebe Sandra, danke dir für den hilfreichen und informativen Blogartikel. Er ist für mich eine gute Entscheidungshilfe, wie ich mein erstes Angebot für bezahlte Blogartikel kalkuliere.
Jetzt muss ich mal als Nichtblogger meinen Senf dazugeben. Ich finde, dass sehr viele Blogs seit einiger Zeit ihre Authenzität verloren haben - meiner Meinung nach aufgrund der Tatsache, dass eben solche Honorare gezahlt werden. Wenn eine Firma 400,— Tagessatz bezahlt, will sie natürlich auch keine Negativwerbung, sondern dass ihr Produkt gelobt wird. Und das Honorar wird ja vorher ausgehandelt. Wird dieses Produkt dann total negativ beschrieben, war das wahrscheinlich der letzte Auftrag der Firma. Deshalb ist für mich die Glaubwürdigkeit einiger Blogs gegen Null gerutscht, wenn ich lese, dass diese Woche Produkt 1 das Teil/Produkt schlechthin ist und wochenlang getestet wurde, und nächste Woche das Produkt 2 (haben einige Blogger mehr Stunden am Tag, als der Rest der Menschheit - muss wohl, sonst kann man(n)/frau gar nicht soviel testen und ausprobieren). Ebenfalls kann ich nicht verstehen, wie Blogger sich mit den o.g. Berufsgruppen vergleichen könne, da die wenigsten von Ihnen eine derartige Ausbildung/ Studium besitzen. Nur weil ich 5 VHS-Kurse für Fotografie belegt und 5 Bücher gelesen habe, ersetzt das keine mehrjährige Ausbildung. Aber das macht ja nichts, Photoshop richtet es schon.
Wenn Blogger diese Honorare bekommen - schön und gut - es sei ihnen gegönnt, aber sie sollen dann nicht so tun, als wäre das ihre hauseigene Meinung zu den Produkten, sondern wirklich dazuschreiben, dass sie für diesen und jenen Post bezahlt wurden - in welcher Form auch immer.
Aber es gibt ja Gott sei Dank noch genug andere Blogs.
Ich komme aus dem TV Bereich und deswegen TKP fixiert. Ich blogge nur für mich selbst ( im Moment) und deshalb habe ich noch keine Angebote im Bereich Blogging abgegeben. Aber im Medienbereich als Freelancer.
Hier also der betriebswirtschaftliche Ansatz:
Kosten + Gewinn + UST
Kosten: Anteilige Fixkosten, Variable Kosten, Materialkosten etc.. Gewinn: Was ich pro Stunde Brutto verdienen möchte (Achtung=reiner Gewinn - also da kommt nur mehr Steuer und Sozialv. weg) UST: Umsatzsteuer - logisch
Jedoch spielen für mich meine Kanäle sehr wohl eine Rolle. Ich komme vom TV und wenn ich einen Werbespot nich nur produziere sondern auf meinem Sender sende, verrechne ich auch einen extra TKP-Preis (Tausender Kontaktpreis)
Je nach Qualität der Reichweite (Masse oder Nische und Sekundärreichweite) liegt dieser zwischen (8€ - 60€)
Danke für diese klare Veröffentlichung von Zahlen. Als ich mir aufgrund des enormen Zeitaufwandes überlegt habe, ob ich mit Unternehmen kooperieren möchte, die zu meinem Blog und mir passen, habe ich versucht über andere Blogger herauszufinden, was man denn für Bannerwerbung oder einen Werbekoopertions-Post verlangen kann, erwartete ich eigentlich Kollegialität, die zu einer halbwegs sinnvollen Preisorientierung beiträgt und auch das Dumping verhindert, aber ich stieß zwar auf Freundlichkeit, aber nihct auf Zahlen - darum wurde ein geheimnis gemacht, als könne man sich etwas abschauen, das demjenigen schadet. Ich dagegen glaube, dass mehr Preistransparenz der Honorierung der Arbeit von Bloggern sehr gut tun würde. Ich bekomme immer wieder anfragen, in denen mir ein Produkt im Wert von 40 € angeboten wird im Tauch gegen einen Werbepost. Solche Anfragen beantworte ich nicht mehr, weil ich sie unglaublich unverschämt finde. Nur wenige Firmen schaffen es mit respektvollen Anfragen und realistischer Entlohnung über diese Hürde. 90% melden sich nie mehr, wenn man ein realistsiches Honorar nennt… und man sieht dann ein paar Wochen später, wie viele Blogger dieses haarsträubende Angebot trotzdem angenommen haben. Diese Blogger sinken in meiner Achtung dadurch reichlich. Also prinzipiell nur sehr wenige Kooperationen mit gegenseitiger Achtung, die sich auch in angemessener Honorierung ausdrückt - oder gar keine.
Mit Gruß, Katja
Liebe Katja,
DAS Phänomen geht mir auch gehörig gegen den Strich. Immer wieder lese ich in Facebook-KOmmentaren “Verkauf Dich nicht unter Wert”, aber diejenigen rücken nie damit raus, was sie sich denn Wert sind. Von Kollegialität merke ich da auch selten etwas - dabei dienen Konferenzen und Facebook-Gruppen doch augenscheinlich genau dem. Aber Pustekuchen.
Verstehe Deinen Frust darüber SEHR SEHR gut.
Liebe Grüße Sandra
Hallo Sandra!
Endlich nennt mal jemand Zahlen. Sowas ist ja immer schwierig, verstehe ich auch, denn man kann Blogger nicht über einen Kamm scheren. Da spielen einfach zu viele Faktoren eine Rolle.
Aber ich kann nur bestätigen, dass deine Zahlen mit meinen Erfahrungen übereinstimmen. Ich führe ja einen Hundeblog und habe für meine ersten beiden bezahlten Kooperationen jeweils 250 € veranschlagt, die auch anstandslos akzeptiert wurden.
Vielleicht habe ich Glück gehabt, aber darunter muss ich mich nicht verkaufen finde ich. Inzwischen bin ich 1 Jahr dabei und habe meine Preise bereits nach oben korrigiert. Es haben mir auch bereits einige PR-Agenturen bestätigt, dass ich das auch nehmen kann. Sie waren mit meiner Arbeit sehr zufrieden und ich hatte viel Spaß dabei. Und das finde ich sehr wichtig. Es geht eben nicht immer nur ums Geld ;-)
LG Kellie