Blogland – Blogger Relations / Corporate Blogging

BLOGST bringt Blogger zusammen

Konferenz am 16. und 17. November in Essen

Freitag, 19. Juli 2013

Sie sind da: die ersten Informationen zum Programm der BLOGST-Konferenz 2013. Obwohl das große Get-together der Lifestyle-Blogosphäre erst zum zweiten Mal stattfindet, glich der Ticket-Verkauf heute Morgen der Eröffnung eines H&M-Stores beim Start einer vorab gefeierten Sonderkollektion.

Der Vorverkauf früh um Acht wurde einige Tage im Voraus angekündigt, in nahezu allen Blogger-Kalendern notiert und formvollendet herbeigesehnt. Als es heute Morgen soweit war, saßen Deutschlands Lifestyle-Blogger dann mehr als pünktlich vor dem Computer, hatten die Finger tippbereit über der Tastatur schweben und klickten um 8 Uhr was das Zeug hielt. Schon nach wenigen Minuten war die Technik überlastet, nach gut einer Stunde alle 120 Tickets vergeben. Die Leiden derjenigen, die zu spät waren - man liest sie bei Facebook und Twitter. Und ich kann sie verstehen, die traurigen Postings. Denn ich selbst werde im November zum Glück in Essen dabei sein können. So groß meine Vorfreude darauf ist, so groß muss umgekehrt die Enttäuschung sein, kein Ticket erwischt zu haben.

Doch was steckt genau hinter dem BLOGST-Hype?

Zunächst einmal zwei Menschen, die a) in der Blogosphäre bereits gut vernetzt waren, als sie mit Konferenz und Workshops starteten b) deren Blogs zu den reichweitenstarken gehören und die c) einfach das richtige Gespür für ihre Zielgruppe und deren Bedürfnisse haben: Ricarda Nieswandt von 23qm Stil und Clara Moring von tastesheriff. Sie haben es geschafft, neben ihren Offline-Events im Internet einen kontinuierlichen Kontakt zur Blogosphäre zu halten. Mit Maßnahmen, die nicht unbekannt sind, von den beiden aber in der richtigen Frequenz und Tonart bespielt werden. Als da wären:

1. eine eigene Facebook-Fanpage
Das wohl gängigste Mittel, sich immer mal wieder in Erinnerung zu bringen. Im Falle der Zielgruppe “Blogger” zählen vor allem die Todschlagargumente “Aber bei Facebook erreichen wir doch auch nicht alle” (ich frage mich, ob diese Menschen wirklich glauben, dass es irgendwann einmal ein Medium gibt, dass ALLE erreicht) und “Das sind doch nur junge Leute” nicht. Denn nahezu alle engagierten Blogger sind bei Facebook unterwegs, haben in der Regel eigene Fanpages für ihre Blogs. Es ist selbstverständlich, dass das Facebook-Fenster geöffnet ist, sobald sie am Rechner sitzen. Und da sitzen sie oft. Tun sie das nicht, nutzen sie die Facebook-App am Smartphone. Ach, und jung sind die meisten auch. In diesem Sinne: Für BLOGST eine Selbstverständlichkeit. Für andere Projekte in der Regel auch ratsam.

2. ein eigener Twitter-Kanal
Unter dem Hashtag #blogst findet man ganz unterschiedliche Meldungen: Tweets vom Organisationsteam selbst, aber ebenso viele (wenn nicht mehr) von Menschen, die mit BLOGST sympathisieren, einen Workshop besucht haben, Referent waren, Blogeinträge zu BLOGST verfasst haben oder oder oder. Twitter ist für viele ja leider immer noch ein Mysterium. Mir ging es früher ähnlich, doch dann hab ich den Kanal einfach mal konsequent eine Woche ausprobiert. Und siehe da: 160 Zeichen sind so wenig nicht und gerade für das Aufspüren von Fachthemen und Menschen mit ähnlichen Interessen eignen sie sich dank der Hashtags ausgezeichnet.

Twitter-Party

3. regelmäßige Twitter-Partys
Twitter Partys? Tanzen da alle vorm Computer? Nein. Oder besser gesagt: Ich glaube nicht, könnte aber beim ein oder anderen natürlich sein. Grundsätzlich geht’s aber nicht ums Hüften schwingen, sondern um ein Treffen bei Twitter zu einer festgelegten Zeit. Im Falle von BLOGST dauerte eine Twitterparty 60 Minuten und es wurden drei bis fünf Fragen diskutiert. Schön nacheinander, denn sonst könnte man gar nicht folgen. Die Tweets schießen nämlich nur so aus dem Boden. Die Fragen wurden im Vorfeld schon bekannt gegeben und drehten sich natürlich ums Bloggen. Beispielsweise ging´s um die Vermarktung von Blogs bei Facebook & Co und um Bloggen als Business. Der Clou: Das Hashtag #blogst wurde in dieser Stunde in grandioser Anzahl verwendet und das Thema landete in den Twitter-Trends. So eine Twiter-Party kann also nicht nur für den Dialog zu bereits gewonnen Anhängern dienen, sondern auch neue Aufmerksamkeit schüren. Über die Ergebnisse berichtet Ricarda dann noch auf dem eigenen BLOGST-Blog. Natürlich multiplizierte der sich auch wieder. Eine einfache, aber durschlagende Idee also, solch eine Twitterparty.

4. eine Pinterest-Wall
Bei der großen Menge an Informationen, die einem Internet-User so entgegenschwappt, freut man sich, einfach nur mal gucken zu dürfen. Und daher hat BLOGST auch bei Pinterest einen Account angelegt und sammelt auf verschiedenen Pinnwänden zu Blog-relevanten Themen Grafiken, Bilder und Freebies.

5. ein eigener Blog auf der Website
Versteht sich von selbst, oder? Um Kooperationspartner von der Kompetenz und potentielle Workshop-Teilnehmer vom Spaß an der Sache zu überzeugen, muss man in Wort und Bild dokumentieren, was man kann und macht. Aus eigener Erfahrung mit dem Benefiz Blogger-Blog weiß ich, dass es neben Job und ehrenamtlicher Orga von Konferenzen und Workshops alles andere als leicht ist, das angemessen zu bewerkstelligen. Aber das BLOGST-Team schafft es. Chapeau!

6. geschlossene Facebook-Gruppen
Was wäre es doch schade, wenn die in Workshops begonnenen Diskussionen und Kontakte sich am Ende wieder in alle Himmelsrichtungen zerstreuen. Daher ist es genau richtig, ehemaligen Teilnehmern von BLOGST in einer eigenen geschlossenen Facebook-Gruppe die Möglichkeit für virtuellen Austausch zu geben. Dort werden tagesaktuelle Erfahrungen mit Kooperationspartner ebenso platziert wie Fragen zu Widgets. Das Gute daran: Anders als bei der Twitter-Party braucht es hier in der Regel keinen Moderator. Die Gruppenmitglieder werfen selbst Themen in die Runde.

Tja, aber reichen zwei zielstrebige digitale Damen und regelmäßig gepflegte Kommunikationskanäle allein für eine Hype? Nein. Das beides ist die perfekte Grundlage, aber eins braucht es noch: den passenden Zeitgeist. Und der bringt seit gut zwei Jahren immer mehr Blogger hervor, hat vor allem im letzten Jahr eine Professionalisierungswelle angeschoben und gleichzeitig viele Fragen aufgeworfen. Wie geht´s technisch, wie gewinne ich mehr Leser, wie reagiere ich auf Werbeanfragen und wie verklickere ich meinen Freunden, dass ich jetzt immer mein Essen fotografiere? Die Blogosphäre ist in Bewegung und die Blogger möchten dabei nicht wild umherpurzeln. Daher suchen sie Halt: durch Wissenszuwachs, durch Kontakt zu anderen Bloggern, durch Erfahrungsberichte derer, die schon weiter sind als sie. All das bietet BLOGST. Das Herzblut von Ricarda und Clara ist – last, but not least – der Zuckerguß auf dem Blogging-Kuchen.

Übrigens: BLOGST-Workshops und auch die Konferenz sind zwar vor allem für Blogger gedacht, aber wer in der Unternehmenskommunikation sitzt , über einen Corporate Blog nachdenkt oder aber gute Blogger Relations auf Augenhöge aufbauen will – der ist da auch goldrichtig. Man lernt dazu, knüpft persönliche Kontakte und hat in jedem Fall eine Menge Spaß. Also: Einfach mal als Fortbildung in der Personalabteilung anmelden!

 

Koffer: Veranstaltung, Blogging